Klasse 8a gewinnt 5.000 € beim Wettbewerb “Be smart, don’t start”

Die Klasse 8a hat im bundesweiten Klassenwettbewerb zur Förderung des Nichtrauchens „Be Smart – Don‘t Start“ den Hauptpreis der Deutschen Krebshilfe gewonnen.

Bei diesem Wettbewerb verpflichten sich Schulklassen, ein halbes Jahr rauchfrei zu bleiben und sich im Unterricht mit dem Thema zu beschäftigen – das soll sie nachhaltig gegen die Verlockungen der Tabakindustrie stärken. Die Deutsche Krebshilfe prämierte den Schritt für ein rauchfreies Leben mit 5.000 Euro für die Klassenkasse.

Daniel Pal, Klassenlehrer der 8a, freut sich über die Auszeichnung: „Die Schülerinnen und Schüler konnten es kaum fassen, dass das Losglück sie getroffen hat. Dieser Preis ist für unsalle ein großer Ansporn, weiterhin eine rauchfreie Klasse zu bleiben, denn: Diese ‚smarte‘ Entscheidung lohnt sich!“ Das Preisgeld soll für die Abschlussfahrt in der 10. Klasse verwendet werden.

„Be Smart – Don’t Start“ ist ein Programm zur Prävention des Rauchens in der Schule. Die Regeln dieses Wettbewerbs: Mindestens 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler einer Klasse entscheiden sich daran teilzunehmen. Laut Pal „waren in der 8a alle begeistert, vor allem weil sie wussten, dass es um 5.000 Euro geht!“ Wenn mehr als zehn Prozent der Schüler in einer Klasse rauchen, scheidet diese aus dem Wettbewerb aus. Laut dem Klassenlehrer gebe es dazu keine Kontrolle, sondern Vertrauen. Einen Vorteil hatte die 8a: Zu Beginn des Wettbewerbs gab es keinen einzigen Raucher in der Klasse. Allerdings, so Pal, sei es trotzdem eine Leistung der Schüler gewesen, standhaft zu bleiben.

„Mit wenig Aufwand ein wichtiges Zeichen gesetzt“

Die Schulklassen, die ein halbes Jahr lang rauchfrei waren, nehmen an einer Verlosung teil, bei der Geld- und Sachpreise zu gewinnen sind. Viele beteiligte Klassen führen zudem begleitende kreative Aktionen zum Thema „Nichtrauchen“ und zur Gesundheitsförderung durch, für die gesonderte Auszeichnungen vergeben werden. In der 8a wurde das Thema unter anderem im Biologieunterricht behandelt, außerdem gab es ein wöchentliches Quiz, bei dem es beispielsweise um Fragen wie folgende ging: Wie viele Zigarettenstummel werden weltweit auf die Straße geworfen?

Die Klasse 8a betonte auf der Bühne: „Wir haben mit wenig Aufwand ein wichtiges Zeichen gesetzt. Der Preis ist Ansporn, weiter als Team zusammenzuarbeiten.“ Die Teilnahme sei keine lästige Pflicht gewesen, sondern habe Spaß gemacht. Dass die Klasse auch sonst engagiert ist, belegt ein zweiter Preis, den sie im Rahmen der Jobmesse „Jobs for Future“ im März von der IHK erhalten hat: Die Schüler nahmen dort an vielen Mitmach-Aktionen teil. Klassenlehrer Daniel Pal war, so sagt er auf Nachfrage, selbst lange Zeit Raucher: „Ich habe mit 17 angefangen und mit Mitte 30 aufgehört.“ Anlass waren zwei Todesfälle in der Familie: Der Opa starb an Sauerstoffmangel, die Oma an Zungenkrebs – beide waren Raucher.

Professor Reiner Hanewinkel, Leiter des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord), das den Wettbewerb deutschlandweit organisiert, kam extra aus Kiel angereist. Er erzählte in seiner Rede, dass er 1996 bei einem Mediziner-Kongress in Finland war, wo ein Vortrag zum Thema „Wettbewerb rauchfreie Schulklasse“ gehalten worden sei – das brachte ihn auf die Idee, ähnliches in Deutschland einzuführen. E-Zigarette oft Einstieg für JugendlicheVor 30 Jahren, erklärt er im Gespräch mit dieser Zeitung, hätten ungefähr ein Drittel der Zwölf- bis 17-Jährigen geraucht, der Anteil sei dann auf unter zehn Prozent gesunken: „Vor einigen Jahren hatte ich gedacht, das Ziel ist erreicht.“ Doch dann kam die E-Zigarette. Und die sei preiswerter als Zigaretten mit Tabak, es gebe Produkte mit Fruchtaromen, so dass tiefer inhaliert werde, sie haben ein modernes Design und in sozialen Medien würden sie von Influencern als Lifestyle dargestellt. „Viele Deutschrapper wie zum Beispiel Haftbefehl haben eigene E-Zigarettenmarken.“

Außerdem kann man damit einen Zug machen und sie schnell in die Hosentasche stecken – „das geht mit Tabakzigaretten nicht, die E-Zigaretten entziehen sich der sozialen Kontrolle“. Was er betont: „Die Industrie sagt, sie würde Marketing für erwachsene Raucher machen, aber das ist Quatsch, es geht um die Jugend!“ Und die würde früh mit den vermeintlich „gesunden“ E-Zigaretten anfangen, die nach seiner Ansicht jedoch schneller abhängig machen als Zigaretten mit Tabak. Und auf die, so nimmt er an, würden dann viele Jugendliche umsteigen – damit steigen wieder die Zahlen der Raucher. Auch Tim Braun, Leiter der Kommunikation der Deutschen Krebshilfe, betonte: „Die Industrie gibt viel Geld aus, um euch zu manipulieren und süchtig zu machen!“

(Artikel aus dem Mannheimer Morgen vom 02.07.2025)

Weiter
Weiter

Gemeinsam laufen, gemeinsam helfen – unser Solilauf 2025